Renaturierung des Schemmgrabens

Die Obstwiese am Schemm ist das Ergebnis verschiedener Maßnahmen, die als Ausgleich für den, durch die Baugebiete „Am Schemm“ und „Schemmgraben“ verursachten Eingriff in Natur und Landschaft dienen sollen.

Dazu wurde 1998 ein ehemals verrohrter Graben wieder offengelegt und auf ca. 400 m Länge in einen naturnahen Zustand versetzt. An den Ufern wurden Weidenstecklinge gesetzt, die sich durch regelmäßiges Schneiteln zu schönen Kopfweiden entwickeln haben. Alte Kopfbäume sind reich an Höhlen und stellen einen wertvollen Lebensraum für zahlreiche gefährdete Tier- und Pflanzenarten dar.

Die Umgebung des Fließgewässers wurde in extensiv genutztes Grünland umgewandelt, das von Schafen in geringer Beweidungsdichte ganzjährig beweidet wird. Dafür werden alte gefährdete Nutztierrassen eingesetzt, wie z.B. die „Ostpreussische Skudde“ oder das „Coburger Fuchsschaf“. Diese Rassen sind sehr genügsam, robust gegenüber Witterungsunbilden wie Nässe und Kälte sowie krankheitsresistent.

Auch bei den Hühnern, die hier ihren Auslauf haben, handelt es sich um alte regionaltypische Rassen, wie z.B. „Westfälische Totleger“, „Vorwerkhühner“ oder „Lakenfelder“. Diese alten Rassen legen zwar nicht so viele Eier wie die modernen Rassen, da sie zur Mauserzeit und im Winter eine Legepause einlegen, dafür leben sie aber länger.

Bei den Obstbäumen, die von den Anwohnern in Eigenregie gepflanzt worden sind, handelt es sich um alte Sorten, die zwar nicht so reichlich tragen wie neuere Züchtungen, dafür aber weniger anfällig gegenüber Krankheiten sind. Neben hocharomatischen Tafelobstsorten, wie z. B. die Äpfel „James Grieve“, „Goldparmäne“, „Geheimrat Oldenburg“, „Gelber Bellefleur“ und „Schöner aus Boskoop“ oder die Birnen „Gute Luise“ und „Alexander Lucas“ gibt es noch einen Walnussbaum, eine „Büttners Rote Knorpelkirsche“ und eine „Wangenheimer Frühzwetschge“.

Ostpreußische Skudden

Lakenfelder

Coburger Fuchsschafe